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Jan Milan Krkoska (1939-1916)

Jan Milan Krkoska

Jan Milan Krkoska
(1939-1916)

 

Jan Milan Krkoska ist am 21. November 1939 in Turzovka in der Slowakei geboren.

Neben einem Studium an der HTL absolvierte er  eine Lehre in beim Bildhauer Vojtech Matusinec in Bratislava, danach war er in den Bildhauerateliers bei den Künstlern Tibor Bartfay und Juraj Hovorka beschäftigt.‘
Ab 1966 arbeitete er dann als  freischaffender bildender Künstler.


Jan Milan Krkoska war ein begeisterter Bergsteiger und hatte als Folge eines Bergunfalls Lähmungserscheinungen, von denen er 1964 genesen wurd.



1967 heiratete er Bozena, mit der er bis zu seinem Tod glücklich verheiratet war.
Im Jahr 1968 emigirierte das Paar nach Österreich. In Klagenfurt gewährte man ihnen nach den Genfer Konvention gemäß Asyl.
Ab 1969 unterhielt er ein eigenes Atelier, wurde 1970 Mitglied in der Berufsvereinigung der bildenden Künstler Österreichs und 1971 Mitglied des Kunstverein Kärnten und der Sezession Graz.

1974 erhielt Jan Milan Krkoska die österreichische Staatsbürgerschaft.




Im Jahr 1996 verlor er infolge eines Unfalls ein Auge, was ihn bei seinen Arbeiten stark beeinträchtigte. Er ließ sich jedoch davon nicht unterkriegen. Im Gegenteil, von da an setzte er sich zusätzliche mit der Malerei und Druckgrafik auseinander und schuf in beiden Sparten wunderbare Werke.
Ab dem Jahr 2000 arbeitete er u.a. auch als Kunsttherapeut und wurde Betreuer von Alkoholkranken.


Jan Milan war  hörte immer aufmerksam zu und war dennoch manchmal sehr wortkarg, dies jedoch nur aus Bescheidenheit. Ich erinnere mich noch genau daran wie er, befragt ob er im Jahr 2013 die Sektion Bildhauerei der Berufsvereingiung der bildenden Künstler Österreich im Landesverband Wien, Niederösterreich, Burgenland übernehmen würde, nach einem Tag Bedenkzeit sagte:

„Wenn du mir das zutraust, mach ich es“.

Von da an setzte er sich mit großem Engagement für die Sektion ein, organisierte Bildhauerausstellungen für die Mitglieder und Zusammenkünfte zum Erfahrungen auszutauschen und fehlte bei keiner einzigen Vorstandsitzung.


Für seine künstlerischen Werke war für Jan Milan Krkoska der zwei- und der dreidimensionale Raum gleichwertig. Eine ästhetisch-harmonische Gesamtheit war ihm jedoch immer wichtig, um den Gegensatz zwischen Flüchtigkeit und Beständigkeit auszuloten und aufzuheben.
Als gläubiger Mensch stand für ihn im Zentrum seiner künstlerischen Intentionen immer wieder die Bemühung, Bilder der Bibel zeitgemäß zu interpretieren.
So stehen im öffenltichen Raum beispielsweise

  • in Klagenfurt in der Pfarrkirche St. Ruprecht ein großes Kreuz mit Christusfigur aus dem Jahr 1971,
  • in Klagenfurt der Weihergasse „Das Kreuz als die Weisheit Gottes“, ein Stahlkreuz von 1995-96
  • oder in Villach ein Springbrunnen aus Granit und Bronze mit einem Durchmesser von 10 m, welchem der  Psalm 107 zurgrunde liegt.

Viele Werke von  Jan Milan Krkoska befinden sich im öffentlichen Raum im In- und Ausland.

Am 6. Juli 2016 ist der Sektionsleiter der Bildhauersektionder Berufsvereingiung der bildenden Künstler Österreich im Landesverband Wien, Niederösterreich, Burgenland , Jan Milan Krkoska, im Alter von 77 Jahren, mitten in den Vorbereitungen für eine von ihm geleitete Gruppenausstellung überraschend gestorben.

Im Sommer 2016, einige Wochen nach seinen Tod, wurde aus einem Garten in Wien-Währing eine knapp zwei Meter große und 30 Kilogramm schwere, schwere rostfarbenen Skulptur von Milan Krkoska im Wert von einigen € 1000,-gestohlen.


Berthild Zierl

Präsidentin der Berufsvereinigung der bildenden Künstler Österreichs, LV Wien/NÖ/Bgld.


Quellen:

  • Archiv der Berufsvereinigung der bildenden Künstler Österreichs, Wien, Schloss Schönbrunn, art-bv.at