Michael Powolny
24. Februar 2016
Hans Robert Pippal
24. Februar 2016

Arthur Brusenbauch

Arthur Brusenbauch

Arthur Brusenbauch

(1881 – 1957)

Der österreichische Maler und Grafiker Arthur Brusenbauch ist am 24. Jänner 1881 in Pressburg geboren und starb am 18. Jänner 1957 in Abtsdorf am Attersee, wo er häufig im Sommer wohnte.

Er lernte zunächst Bühnendekorationsmalerei bei Johann Kautsky und führte später einige Zeit diesen Beruf aus. Außerdem studierte er an der Staatsgewerbeschule in Wien und von 1910-1915 und von 1918-1920 an der Akademie der bildenden Künste in Wien bei den Prof. Rudolf Jettmar und Prof. Rudolf Bacher.

Neben seiner Mitgliedschaft in der Berufsvereinigung der bildenden Künstler Österreichs war Arthur Brusenbauch ab 1916 Mitglied des Albrecht-Dürer-Bundes, einer kulturpolitischen Vereinigung, die in Dresden gegründet von 1902 bis 1935 bestand. Der Dürerbund setzte sich zum Ziel das vorhandene Kulturgut zu pflegen und das Volk in ästhetischer Richtung zu erziehen. In diesem Rahmen wirkte die Vereinigung als kulturreformatorische Organisation im deutschsprachigen Raum, gab u.a. ein Jahrbuch in einer Auflage von 50.000 Stück mit dem Titel „Gesundbrunnen“, sowie die Zeitschrift „Der Kunstwart“ heraus.
Von 1920-1939 war Arthur Brusenbauch Mitglied der Secession und ab 1939 des Künstlerhaus.


Arthur Brusenbauchs Œuvre umfasst Landschaften, Stillleben, Figuren und religiöse Motive und ist vom Postimpressionist geprägt.

Arthur Brusenbauch schuf zahlreiche Fresken und Glasfenster an öffentlichen Gebäuden und Kirchen in Wien und Niederösterreich, unter anderem im Jahr 1933 das Fassadenfresko „Kunst und Handwerk“, in der  Hornbostelgasse im 6. Bezirk in Wien und Wandmalereien im Altarraum der Anstaltskirche des Wilhelminenspitals.
Außerdem kann man im öffentlichen Raum u.a. in St. Pölten in der Josefskirche Altarfresken von Arthur Brusenbauch sehen. In der Pfarrkirche Ruprechtshofen sind von ihm gestaltete Glasfenster mit Darstellungen von Heiligen und Szenen aus dem Marien- und Jesusleben sowie Kreuzwegfresken sehen. Beachtenswert sind auch seine Kreuzwegbilder in der Pfarrkirche Spratzern in St. Pölten. Sie sind auf goldenem Grund gemalt und ergeben zusammen mit dem Lichteinfall der Fenster eine äußerst interessante, warme, angenehme Lichtwirkung.
In Attersee kann man an einem Gebäude am Landungsplatz Nr. 2 auf der Fassade die Darstellung einer Bauernhochzeit bewundern. Auf seinem Sommerhäuschen, auf einem Hügel etwas außerhalb von Abtsdorf, bemalte Brusenbauch die Südseite mit dem Fresko einer Krippenszene. In Abtsdorf schuf Brusenbauch auch noch das Fresko einer Kreuzigungsgruppe auf dem Kübler-Kapellenbildstock (Nähe Feuerwehrhaus).

Im Jahr 1933 entwarf Arthur Brusenbauch die österreichische 10-Schilling Banknote.


Ganz interessant finde ich auch, dass Arthur Brusenbauch u.a. daran mitwirkte, dass jemand Kunst zu sammeln begann. Ähnlich wie unser verstorbenes Mitglied Kurt Moldovan, der das Künstlerehepaar Agnes und Prof. Kommerzialrat Karlheiz Essl seinerzeit zum Kunstsammeln anregte (siehe BV-Informationen 4/12, Seite 5) war es Arthur Brusenbauch, der dem damals siebzehnjährigen Alois Wienerroither eine Zeichnung verkaufte, welche dieser noch heute besitzt. Wienerroither habe schon als Jugendlicher das Fin de siécle interessiert. Durch die Verbindung mit Brusenbauch – für dessen Arbeit sich zuvor schon der Wiener Kunstschriftsteller Arthur Roessler, der auch Egon Schiele förderte, auseinandergesetzt hat – wurde sozusagen u.a. der Grundstein für eine Kunstsammelleidenschaft gelegt. Immerhin gehört die Kunsthandlung Wienerroither & Kohlbacher heute zu den bekanntesten in Wien (Quelle Art Salzburg Magazin, 2011).


Arthur Brusenbauchs Werk wurde vielfach ausgezeichnet:

  • 1910 den Preis der Stadt Wien
  • 1911 die Silbermedaille der Stadt Wien
  • 1927 in New York den ersten Preis im internationalen Wettbewerb „Für die beste Zeichnung“
  • 1928 den Österreichischen Staatspreis und 1956 den Goldenen Lorbeer des Künstlerhauses, Wien.

Berthild Zierl
Präsidentin der Berufsvereinigung der bildenden Künstler Österreichs
Landesverband Wien, NÖ, Bgld.

www.zierlart.at


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Quellen:

Archiv der Berufsvereinigung der bildenden Künstler Österreichs, Schloss Schönbrunn
Das große Buch der Österreicher – 4500 Personendarstellungen in Wort und Bild (1987), ed. W. Kleindel & H. Veigl, Verlag Kremayr & Scheriau, Wien, 615 S. www.wien.gv.at/wiki
OÖ Nachrichten vom 7.8.2007
Standard vom 13.9.2007
www.artsalzburg.info/media/pdfs
Art Salzburg Magazin, 2011
www.geldschein.at/entwerfer_brusenbauch
www.welt.de/welt_print/article1079815/Klassiker-undFundstuecke