Norbertine von Bresslern-Roth
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Otto Nedbal
3. März 2016

Anton Filkuka

Anton Filkuka

Anton Filkuka

(1888 – 1957)

 

Anton Filkuka war ein bekannter Landschafts-, Porträt- und Genremaler.

Er wurde am 30. April 1888 in Wien geboren. Sein Vater war Finanzbuchhalter und Hofangestellter am Hofe des Deutschen Kaisers. Seine Mutter kam aus Deutschland und war eine geborene von Schlagentweith. Die Familie hatte drei Kinder, zwei Töchter und einen Sohn.

Obwohl Anton Filkukas Vater gegenüber dem Wunsch seines Sohnes Maler zu werden und Kunst zu studieren Vorbehalte hatte, willigte er in ein Kunststudium ein und unterstützte ihn in seinem Vorhaben. So erhielt Anton Filkuka eine künstlerische Ausbildung an der Wiener Akademie der bildenden Künste unter Sigmund L’Allemand und Christian Griepenkerl sowie an den Meisterschulen von Heinrich von Angeli und Kasimir Pochwalski.



Anton Filkuka konnte bereits nach Abschluss seines Studiums große Erfolge feiern und er verstand es, sich damit in der Wiener Gesellschaft zu positionieren.

Anton Filkuka war mit Magdalena Filkuka geborene Unger verheiratet, mit der er eine Tochter namens Eva Maria hatte. Magdalena Filkuka war Schauspielerin und natürlich wurde sie von ihrem Gatten Anton Filkuka häufig portätiert.



Während dem ersten Weltkriegs war Anton Filkuka als Kriegsmaler eingesetzt.

Nach dem ersten Weltkrieg lebte und arbeitete er meistens in Altaussee und bewohnte dort eine schöne Villa, gleich am Orteingang. Nach Altaussee wurde Filkuka durch den österreichischen Komponisten Wilhelm Kienzl gebracht.
Aufgrund seiner Herkunft hatte Anton Filkuka gute Kontakte zu kunstintressiertem Publikum, wodurch es ihm gelang, trotz der schweren Zeit nach dem Krieg den Lebensunterhalt für seine dreiköpfige Familie von der Kunst zu bestreiten. Nach dem 2. Weltkrieg erhielt Anton Filkuka von Vertretern der amerikanischen Besatzungsmacht Arbeitsaufträge und vom Hochkommissar und späteren US-Botschafter Walter J. Donnelly wurde er in die USA eingeladen. Sämtliche Konditionen für einen Neubeginn wären Filkuka ermöglicht worden, was dieser jedoch aus Verbundenheit zu Österreich ablehnte.

Sein Großneffe Valentin Fischer teilte mit, dass bei seinem Großonkel Politiker, wie Ignaz Seipel, Kardinal Theodor Innitzer, Regierungsbeamte aus Kairo und ein Großteil der damals etablierten Gesellschaft u.a. Alma Mahler, Wilhelm Kienzl zu Besuch kamen und sich malen ließen. Im Jahr 1950 porträtierte Anton Filkuka die fürstliche Familie des Fürstenhauses Liechtenstein in Vaduz.

Kardinal Innitzer

Sein Können und sein Fleiß, aber auch ein geschicktes Marketing ermöglichten ihm sogar einen angenehmen Lebensstil für seine Familie zu führen.


Anton Filkuka, der nach Schätzung seines Großneffen etwa eintausend Gemälde und mehrere tausend Zeichnungen in seinem Leben fertigte, bezeichnete seine künstlerische Spannweite selbst einmal mit  

„von der Landschaft zum Figuralen, zur Blume, zum Kind und von da zum Porträt reichend.“

Neben zahlreichen Landschaftsdarstellungen aus dem Ausseerland und der Umgebung Wiens galt seine besondere Vorliebe dem Genrebild mit Szenen aus dem bäuerlichen Milieu.
Danach befragt, welches seiner Werke er für sein bestes hielt meinte er:

„Um die Frage zu beantworten muss ich nicht lange nachdenken. Es ist das letzte Bild meiner 80-jährigen Mutter, das in der Verklärung des Ausdrucks, wie mir auch meine Freunde bestätigten, das sachte Übergleiten in das Jenseits verspüren lässt.“

 

Mutter des Künstlers

Ein Plakatentwurf des Suez Kanals zu Beginn der Fünfzigerjahre des vorigen Jahrhunderts für General Muhammad Nagib (Muhammad Nagib, 1901-1984, war ein ägyptischer Offizier, Politiker und erster Präsident Ägyptens) bezeugen, dass Anton Filkuka auch im Ausland tätig war. Das Plakat entstand bei einem Staatsbesuch in Ägypten, während dem Anton Filkuka, neben Landschaftsstudien, auch den General mit seiner Familie porträtierte.

Die Ausstellung in Kairo brachten Anton Filkuka Anerkennung, besonders da es auch einen Gegenbesuch mit großzügigen Gastgeschenken gab, über welchen die Presse berichtete. (Archiv Sammlung Fischer).

 


 

Gemälde von Prof. Anton Filkuka befinden sich heute in vielen privaten und öffentlichen Sammlungen u.a. im Wien Museums, im Belvedere in Wien sowie in öffentlichen Sammlungen in Düsseldorf, Genf, Stockholm, Kairo und New York.

Anton Filkuka erhielt zahlreiche Auszeichnungen, u.a.

  • Goldene Albrecht Dürer-Medaille
  • Ehrenpreis der Stadt Wien
  • Verleihung des Titels „Professor“.

Berthild Zierl
Präsidentin der Berufsvereinigung der bildenden Künstler Österreichs
Landesverband Wien/NÖ/Bgld.
www.zierlart.at


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Quellen:

Archiv der Berufsvereinigung der bildenden Künstler Österreichs
„Die Österreichischen Maler der Geburtsjahrgänge 1881 – 1900“, Lexikon Heinrich Fuchs
Valentin Fischer, Großneffe von Anton Filkuka
Alpenpost, Zeitung des steirischen Salzkammerguts, Ausgabe Nr. 8, vom 19. April 2007
http://literaturmuseum.at